Fixkosten können in Nutzkosten und Leerkosten aufgetrennt werden. An den Leerkosten liegt keine Nutzung zugrunde, sodass sich diese Kosten auf die Kapazitätsauslastung beziehen. Wenn Leerkosten betrachtet werden sollen, müssen zunächst die Fixkosten und variablen Kosten aufgespalten werden. Eine Teilkostenrechnung muss also voraussetzend vorgenommen werden. Die Ursachen bei den Leerkosten liegen meist extern. Es sind dann die Absatzeinbrüche, welche zu solchen Kosten führen. Wenn die Leerkosten aber intern verursacht werden, treten diese meist bei Ausfall einer Produktionsmaschine aufgrund eines Schadens ein.
In § 255 Abs. 2 Sätze 2 und 3 des Handelsgesetzbuchs (HGB) gibt es eine Regelung, die aussagt, dass nur angemessene Teile der Gemeinkosten in die bilanziellen Herstellungskosten einzubeziehen sind. In der Regel sind es die Fixkosten. Genauer betrachtet, bedeutet dies, dass bei einer Unterschreitung der normalen, vom Unternehmen fixierten Kapazitätsauslastung, Leerkosten entstehen. Diese Leerkosten dürfen nicht in die Herstellungskosten einbezogen werden. Die Herstellungskosten werden von den Unternehmen ermittelt, um die hergestellten Erzeugnisse zu bewerten.
Bei der Berechnung der Leerkosten gibt es folgende Formel:
Leerkosten = Fixkosten x ( 1 – (Ist-Auslastung / mögliche Auslastung) )
Zu beachten ist, dass sich die Ist-Auslastung und auch die mögliche Auslastung auf Produktionsmengen oder Produktionszeiten beziehen können.
Die Berechnung der Leerkosten lässt sich mit einem Beispiel gut veranschaulichen:
Wenn ein Unternehmen im Monat Abschreibungen (für eine Anlage) von 100000 € tätigt, sind dies Fixkosten. Die Maschine wird nun normalerweise 8 Stunden pro Tag genutzt. Wenn die Aufträge nun einbrechen, kann es sein, dass die Anlage nur noch 6 Stunden pro Tag in einem bestimmten Monat genutzt wird. Die Leerkosten für diesen Monat betragen damit:
Leerkosten = 100000 € x (1 – 6/8) = 100000 € x ¼ = 25000 €
Eine Reduktion oder Verhinderung von Leerkosten ist nicht möglich, da es sich um Fixkosten handelt. Es ist nur möglich, Leerkosten mittelbar zu verringern oder einzuschränken. Den Fixkosten wird dann der Fixkostencharakter mindestens teilweise weggenommen. Ein Beispiel hierfür sind die Personalkosten, welche eigentlich Fixkosten sind. Durch Arbeitszeitmodelle oder Arbeitszeitkonten können diese Kosten der Unternehmensauslastung angepasst werden. Sie werden dadurch zum Teil variabel.
Die Nutzkosten sind übrigens das Gegenstück zu den Leerkosten.
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Hat Wirtschaftswissenschaften an der Universität Kassel studiert.
Einzelunternehmer seit Mai 2006 & Chefredakteur von Uni-24.de
Geschäftsführer der Immocado UG (haftungsbeschränkt)