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Was ist eine Nutzenmaximierung in BWL/VWL? – Erklärung & Beispiel

Definition Nutzenmaximierung

Das Wort besteht aus der Zusammensetzung der Begriffe „Nutzen“ und „Maximierung“. Zunächst allgemein formuliert, handelt es sich um das Prinzip von Entscheidungsprozessen, wonach Entscheidungsträger entsprechend ihrem vorhandenen Budget ihr Bestreben darauf richten, dass ihr Gesamtnutzen aus den verschiedenen Mengen von Produkten möglichst hoch ist. Auf Unternehmen übertragen bedeutet es, dass eine Gewinnmaximierung ihres Unternehmens das herausragende Ziel ist. Das Streben von Unternehmen nach Gewinnmaximierung und das Streben von Individuen nach Nutzenmaximierung bilden unter marktwirtschaftlichen Wettbewerbsverhältnissen den vollkommenen Markt.

Der Begriff Nutzen

In der VWL

Annahme in der Volkswirtschaftslehre ist das Streben der Haushalte nach Nutzenmaximierung. Im Privathaushalt ist nach dem Rationalprinzip das Haushaltseinkommen auf Dienstleistungen und Güter so zu verteilen, dass der Haushaltsnutzen maximal ist und daraus ein Haushaltsoptimum erzielt werden kann. Nach gewissem Konsumniveau tritt eine Sättigung ein. Nach den Gossen’schen Gesetzen ist der Grenznutzen nun null oder negativ. Daraus zieht die klassische Wirtschaftswissenschaft Folgerungen hinsichtlich Angebot und Nachfrage, Preisen, Produktion und Konsum. In der Mikroökonomie ist man der Auffassung, dass bei einem Marktgleichgewicht Nutzenmaximierung herrscht.

In der BWL

In der Betriebswirtschaftslehre wird der Nutzen mithilfe der Kosten-Nutzen-Analyse untersucht. Die Nutzwertanalyse ist eine Methode der Entscheidungstheorie, die besonders bei Investitionsrechnungen zum Tragen kommt. Der Kundennutzen wird anhand funktionaler Ausprägungen wie die einer Basisfunktion eines Produkts und auf ökonomischen (Effizienz Produktverwendung), emotionalen, prozessbezogenen (Handhabung eines Produkts) und sozialen Nutzen untersucht. Die Nutzenkomponente ist der Kern der ökonomischen Theorie. Nutzenentscheidungen gegenüber Gütern werden immer unter Beachtung ihres Nutzwertes und ihres Gebrauchswertes getroffen.

Nutzen teilt sich auf in:

  • Nutzen: Grundnutzen + Zusatznutzen
  • Zusatznutzen: Geltungsnutzen + Erbbaunutzen
  • Erbaunutzen: Schaffensfreude + Zuversicht
  • Zuversicht: Harmonie + Ordnung

Die Nutzenfunktion

Die Nutzentheorie beschäftigt sich mit dem Grenznutzen, mit der Indifferenzkurve, der Präferenz, dem externen Effekt und der Nutzenfunktion. Mit der Aufstellung einer Nutzenfunktion werden Güterbündel Nutzwerten zugeordnet. Bevorzugte Güterbündel erhalten einen höheren Nutzenwert als weniger gewünschte Güter. Das heißt, dass eine Nutzenfunktion Güterbündel nach Präferenzen der Konsumenten ordnet.

Dabei wird vorausgesetzt, dass die Nutzenfunktion bestimmten Bedingungen genügen muss, damit sie überhaupt existieren kann. In der Mathematik heißt das, die Präferenzordnung muss vollständig, transitiv und streng monoton sein.

Nur dann existiert eine Nutzenfunktion. Existiert eine Nutzenfunktion, können sich daraus Indifferenzkurven ableiten lassen. Mathematisch lässt sich das Nutzenmaximierungsproblem mit folgender mathematischen Formulierung bei einem Konsument mit streng monotonen Präferenzen wie folgt aufstellen.

Nutzenmaximierungsproblem: bei 2 Gütern x[1], x[2] -> x[1] bedeutet x indiziert 1

max u(x[1], x[2]) der Nutzenfunktion der Güter x[1], x[2]

unter den Nebenbedingungen: p[1]x x[1] + p[2] x x[2] = m

Das optimale Konsumgüterbündel liegt auf der Budgetgeraden. Man kann mit der Berechnung der Maxima und Minima wie bei einer Kurvendiskussion eine Nutzenfunktion lösen. Auch eine Funktion mit mehreren Veränderlichen lässt sich differenzieren, indem man die partiellen Ableitungen bildet. Das Substitutionsverfahren oder das Lagrangeverfahren sind Verfahren zur mathematischen Lösung des Nutzenmaximierungsproblems. Als Beispiel kann hier die Cobb-Douglas Nutzenfunktion gesehen werden.

Einfaches Beispiel für das Erreichen der Sättigung

Angenommen: Es stehen 6 Wertstücke 6 Gütern in Form von je 6 Lebensmitteln und 6 Luxusgütern gegenüber.

Daraus folgt, dass der Konsument nach der Nutzentheorie zuerst auf die Lebensmittel und dann auf die Luxusgüter zurückgreift. Die Sättigung tritt beispielsweise bei 4 Lebensmitteln ein, für die er 4 Wertstücke eingesetzt hat. Den verbleibenden Rest der 2 Wertstücke kann er dann für Luxusgüter verwenden.

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